Nach einem schweren Unfall und einer langen Erholungsphase bleibt bei Thomas Lämmle ein gelähmter Fuß. Er braucht Gehstützen. Trotzdem schafft es der deutsche Bergsteiger aus Waldburg, den höchsten Berg Afrikas, den Kilimandscharo, zu besteigen. Und das, obwohl Ärzte davon ausgegangen waren, dass er nach dem Unfall nie wieder laufen würde. Der Dokumentarfilm „Kilimandscharo – diesmal mit Krücken“ zeigt die Anstrengung und den Erfolg am Berg am Montag,15. September, um 19 Uhr im Neuen Ringtheater in Isny.
Bei der Premiere für Isny werden Bergsteiger Lämmle, der Filmemacher Michael Scheyer und die behandelnde Ärztin Dr. Orsolya Imre aus der Argentalklinik nach dem Film für ein Gespräch mit dem Publikum vor Ort sein. Thomas Lämmle war mehrere Wochen zur Reha in dieser Einrichtung der Waldburg-Zeil Kliniken in Isny. Bereits zuvor hatte er in der ebenfalls zur Klinikgruppe gehörenden Fachkliniken Wangen eine neurologische Reha gemacht.
Lämmle ist einer von vier Deutschen, die den Mount Everest ohne zusätzlichen Sauerstoff bezwungen haben. Nach einem schweren Unfall mit dem Gleitschirm 2020, den er nur knapp überlebte, landete er jedoch im Rollstuhl – mit dem Verdacht, nie wieder laufen zu können. Damit abfinden konnte sich der Sportler allerdings nicht. Er fing an, hart zu trainieren, und setzte sich ein Ziel: noch einmal den geliebten Kilimandscharo besteigen. „Und wenn das nur mit Krücken geht“, sagte er noch während seines Klinikaufenthalts, „dann ist das eben so“. Der Film begleitet seinen 63. Aufstieg auf den höchsten Berg Afrikas – aber den ersten Aufstieg, bei dem er auf Gehhilfen angewiesen ist.
Wer ihn nicht kenne, für den sei das ein kleines medizinisches Wunder, kommentierte damals Dr. Orsolya Imre, Fachärztin für Innere Medizin in der Isnyer Argentalklinik, die Lämmle in der Reha begleitet hatte. „Aber wer Thomas kennt, den verwundert es auch wieder nicht allzu sehr.“ Imre hat großen Anteil daran, dass Lämmle im Rollstuhl sitzend an seine frühere Antriebskraft anknüpfen konnte. So sagt er im Film: „Sie hat zu mir gesagt: Ich soll jetzt erst mal nicht auf die Ärzte hören, sondern ich soll morgens, wenn ich aufstehe, zu mir sagen: ‘Ich will laufen‘.“
Der 108 Minuten lange Dokumentarfilm zeigt den bewegenden Aufstieg des damals 55-Jährigen. Der Film ist aber nicht nur was fürs Herz, sondern auch humorvoll. Denn Lämmle ging nicht allein. Eine sechsköpfige Gruppe von Erstaufsteigern begleitete ihn. Denen bringt er bei, wie das Höhenbergsteigen funktioniert: warum man sich tagsüber nicht hinlegen darf, warum man besser schläft, wenn man Kaffee trinkt, und wie man richtig „geht“. Und außerdem: wie man richtig atmet.
Weitere Informationen zum Film und den Trailer gibt es hier: www.aufdenkilimandscharo.de


